Rezepte die Schönheit und Gesundheit zu erhalten.

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Lexi
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Registriert: Di 20. Jan 2009, 14:52

Beitrag von Lexi »

aus "Der unterrichtete Hausvater und die im Voraus besorgte Hausfrau" von Johann Jürgen Kappel, 2. Ausgabe, Verlag der Ernst´schen Buchhandlung Quedlinburg und Leipzig. (leider ohne Jahresangabe)Vortreffliches Zahnpulver, um den sogenannten Weinstein wegzubringen.Ein 1 Loth rotes Sandelholz und 1/2 Loth China werden äußerst fein gepulvert, und durch ein Haarsieb gestäubt; sodann 6 Tropfen Nelken- und eben so viel Bergamottöl zugemischt. Mit diesem Zahnpulver werden des Morgens die Zähne und besonders das Zahnfleisch abgerieben. Ist das Zahnfleisch schwammicht, blutend, skorbutisch, so setzt man noch ein halbes Quentchen Alaun hinzu.Welkheit der Haut und Runzeln.Das sicherste Mittel die Haut vor Runzeln zu schützen, sind öftere Bähungen von gepulverter Myrrhe, man wirft dieselbe auf ein heißgemachtes Eisen und läßt den Dampf ins Gesicht steigen; andere Mittel sind aber auch noch:1. Nimm: 2 Unzen weißes Wachs, schmelze es über gelindem Feuer und gieße hinzu: 2 Unzen gereinigten Honig, 2 Unzen frischen Zwiebelsaft und 2 Unzen frischen Liliensaft, mische alles gut durcheinander und füge, wenn es vom Feuer genommen ist, noch 10 bis 15 Tropfen Bergamottenöl hinzu; Morgens und Abends das Gesicht damit zu bestreichen.2.Nimm: 1 Drachme schwarzen peruviainschen Balsam und 3 Drachmen rektificierten Weingeist, mische beides gut durcheinander und gieße einen Kaffeelöffel voll unter ein Glas Wasser zum Waschen, des Morgens und Abends.3. Nimm: 1 Pfund Wasser von abgekochtem Reis, setze hinzu 15 Tropfen Mecca-Balsam, schütte alles in eine Flasche und schüttle es so lange herum, bis sich alles vermischt hat und das ganze milchigt geworden ist, dann wasche man sich täglich damit, doch muß man vorher die Haut erst mit frischem Flußwasser gewaschen haben.Handpaste, um den Händen eine weisse, weiche Haut zu geben.10 Loth süsse Mandeln und 1/8 Pfund bittere, werden gebrüht und geschält auf das feinste im Mörser gerieben. Dann setzt man zu: 2 Quentchen Wallrath, das in eben so viel Mandelöl flüssig gemacht wurde, 1 Esslöffel Rum und 1 Esslöffel Honig, stößt alles noch gut durch einander und fügt zur gelben Färbung schließlich 10-15 Gran Curcumapulver hinzu, mit etwas Rum abgerieben. Häufig stößt man die Dotter von ein paar Eiern zu, die aber Schuld am frühen Verderben der Paste sind, besonders wenn man keinen Rum oder eine sonstige spirituose Flüssigkeit zugesetzt hat. Übrigens wirkens sie allerdings auf die Geschmeidigkeit der Hände.Seifenartige Hand- und Hautpaste.2 Loth frische Ochsengalle, 2 Loth Weinsteinöl und 12 Loth venetianische Seife werden mit 1/4 Schoppen weißen Wein auf sehr gelindem Kohlenfeuer unter stetem Umrühren erwärmt, bis eine herausgenommene Probe sich eben ballen läßt, ohne stark anzukleben, oder doch wenigstens erkaltet beinahe fest wird. Dann mischt man noch 2-4 Loth bestes Weizenmehl darunter, oder so viel als nöthig ist, um ihm eine recht gute Consistenz zu geben, und macht dann Kugeln daraus, oder gibt ihm eine sonst beliebige Form. Dient auch zur Vertreibung von Leber- und Sommerflecken.Eben so auch derReisteig zur Beförderung eines guten Teints.1 Pfund Reis wird in Regen- oder Flußwasser abgekocht, das Wasser abgegossen und der Reis zu dickem Muß durch ein Sieb gerieben, dann mischt man zu: den Saft von einer Zitrone, 2 Loth gepulverter Zucker, 12 Gran Champhorpulver, 1 Loth Benzoetinctur und so viel fein geriebene süße Mandeln, als nöthig ist, eine steife Masse daraus zu machen, die man mit etwas wenigem Zinnober schwach rötlich färbt und zum Verwaschen in Töpfen aufhebt. Zum Waschen nimmt man bei allen diesen Dingen Fluß- oder Regenwasser, besonders wo das Brunnenwasser hart ist. Heilsame Lippenpomade.Nimm ein halbes Pfund frische ungesalzene oder gut ausgewaschene Butter, 1 Viertelpfund gelbes Wachs, 2 Loth Ochsenzungenwurzel und die Beeren von 3 blauen Weintrauben. Koche alles dies in einem neuen glasirten Topfe, bis es dick genug ist; dann laß die Masse durch ein leinenes Läppchen laufen, ohne sie zu pressen und hebe sie in kleinen Büchsen auf. Sie hält sich nicht nur lange, sondern leistet auch die beste Hülfe; Gesicht und Hände werden sicher den ganzen Winter nicht aufspringen, wenn du dich ihrer nur zu rechter Zeit bedienst.[SIZE="120">Mittel die Haare zu färben, zu kräuseln und den Wachsthum derselben zu fördern.[/SIZE]Mittel rothe Haare blond zu färben.Hierzu soll dienen der Saft aus frischem Wegbreit gepreßt. 8 Loth davon werden mit 1/2 Loth venetianischer Seife vermischt; damit die Haare öfters durchgekämmt.Mittel rothe Haare schwarz zu färben.Geschieht am sichersten mit Hülfe eines in schwarzem Essig getauchten Bleikamms, womit man die Haare kämmt. Schnell und dunkel färben sich die Haare mit einer schwachen Lösung von Höllenstein (5 Gran in 1 Loth Wasser) oder Lapis infernalis. Man hat jedoch Vorsicht bei dem Gebrauch dieses Mittels zu beobachten und es ist auf dem Kopfhaare nicht gut anzuwenden, sicherer und besser bei Backen- und Schnurrbärten oder Augenbrauen, mit der Vorsicht, daß nichts davon ins Auge tröpfle. - Bewährt ist auch folgendesLeichtes und sicheres Mittel, rothe Haare dauerhaft blond zu machen.Man nimmt großen breiten Wegerich, schneidet ihn klein und bereitet daraus ein stark destillirtes Wasser. Letzteres gießt man wieder auf frischen gehackten Wegerich und destillirt es noch einmal. Hierauf löst man in 1 Flasche dieses doppelt destillirten Wassers 1/4 Loth venetianische Seife und 1/2 Loth Soda auf. Mit dieser Mischung kämmt man nun mittelst eines darin getunkten Kammes die Haare täglich durch, bis sie gut feucht sind und läßt sie dann von selbst trocken werden; dies wird so lange wiederholt, bis die Haare eine blonde Farbe erlangt haben, welches nach 2 bis 3 Wochen der Falls seyn wird.Pomade, um die Haare schwarz zu färben.Es sind hierzu zwei verschiedene Pomaden nöthig.No. 1 wird auf folgende Art verfertigt: Man schmilzt 2 Loth Schweinefett und 1/2 Loth Hammelstalg, rührt noch warm 1 Loth auf das feinste gepulverte Galläpfel und 1 1/2 Loth Rosenwasser darunter und parfümirt sie nach Belieben.No. 2 wird wie folgt verfertigt: Man schmilzt 2 Loth Schweinefett und 1/2 Loth Hammelstalg, rührt noch warm darunter 3 Quentchen Eisenvitriol, der vorher in 2 Loth Rosenwasser heiß aufgelöst wurde.Man reibt nun von beiden Pomaden gleiche Theile eine nach der anderen auf den Kopf ein. Sie sind beide etwas flüssig, dürfen jedoch nicht fester, eher noch flüssiger gemacht werden, weil sie sonst nicht wirken.Andere Vorschrift dazu.12 Gran Höllenstein werden in der benöthigten Menge Wasser aufgelöst, dann 8 Gran Kalhydrat zugesetzt, und, wenn alles verrieben ist, 2 Loth gute Pomade. Diese Pomade enthält kein freies salpetersaures Silber mehr, färbt nur die Haare und nicht die Hand, womit man einreibt.Mittel weiße Haare hellbraun zu färben.Sollen die Haare, welche weiß sind, hellbraun gefärbt werden, so wasche und reinige den ganzen Kopf recht sorgfältig mit warmen Wasser und Gerstenkleie, und wasche sie dann mit frisch bereitetem Kalkwasser und ist dieses getrocknet, mit einer Kupfervitriolauflösung, womit man dann auch so lange fortfährt, bis die Farbe so ist, wie man sie wünscht.Mittel lockiges Haar zu bekommen.Will man lockiges Haar haben, so kann ich auch hierzu zwei Mittel angeben:1) Nimm: aromatische Seife 1/2 Loth und eben so viel Rosenwasser, koche es zusammen in einem neuen Töpfchen und bestreiche jeden Abend die Haare damit, worauf sie in Wickeln aufgerollt werden müssen, des Morgens werden die Wickel herausgenommen und das schönste lockige Haar ist da, ohne das es gebrennt werde.2) Nimm: das weiße von einem Ei, gestoßenen weißen Zucker 1 Drachme und alten weißen Wein 1 Eßlöffel, mache dieß alles zu einer Salbe, durch fleißiges Umrühren und brauche sie ebenso, wie ich bei der ersten angegeben habe.Nur muß ich hierbei noch bemerken, das es von besonders gutem Erfolg ist, wenn die Haare des Abends erst recht rein ausgekämmt werden, damit aller Schmutz und Staub daraus entfernt wird, ehe die Salbe hinein kommt; nachher muß der Kopf mit einer wohl anschließenden Nachthaube versehen werden.Bereitung eines berühmten Macassaröls zur Erhaltung und Beförderung des Haarwuchses.Man nimmt 1 Pfd. feines geruchloses Oel von den Kernen der Sonnenblume, 4 Loth flüssiges Gänsefett, 4 Loth Kammfett, 1 Loth flüssigen Storar, 1 Loth Eieröl, 1/2 Loth Neroliöl, 1 Loth unverfälschtes Thymianöl, 1 Quentchen peruvianischen Balsam, 3/4 Quentchen Rosenöl, 1 Loth Cacaobutter, mischt das Ganze und verwahrt es in gut geschlossenen Flaschen zum Gebrauch. Seiner außerordentlichen Feinheit wegen, dringt dieses Oel mit Leichtigkeit in die Poren der Haut und stärkt auf eine wohlthätige Weise die Wurzeln der Haare, wobei es zugleich den wohlthätigsten und angenehmsten Geruch gewährt.handschriftliche Anmerkung meines Uropas:Quentchen= 1/4 Loth= 2 2/3 GrammMetze= 3,4351 LiterLoth= 16 2/3 Gramm(dafür übernehme ich aber keine Garantie :D )Fortsetzung folgt...
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